Funktionsstörungen

Funktionsstörungen des Kausystems (Muskulatur, Zähne, Kiefergelenke) nehmen in den letzten Jahren an Häufigkeit ständig zu. Schmerzen an den Zähnen haben nicht immer ihre Ursache in einer Karies oder Parodontitis. Vielmehr können solche Beschwerden auch durch eine Überbelastung des Kausystems ausgelöst werden.

Eine der Hauptursachen dürfte dabei Stress spielen.

Die Redensart. "da musst du jetzt durch, beiss die Zähne zusammen", wird nur allzu oft wörtlich genommen. Kräftiges Aufeinanderbeißen oder Zähneknirschen hat verheerende Wirkung auf die Hartsubstanz und die Stabilität unserer Zähne:

Deutliche Abnutzungsspuren und Lockerungen sind erkennbar.

Im fortgeschrittenen Stadium stellen sich Muskelverspannungen (infolge der ständigen Aktivität) und Beschwerden im Kiefergelenk (Schmerzen, Hörstörungen. Mundöffnungsbehinderungen, Knacken, etc.) ein.

Sehr oft bemerken die Betroffenen die schädlichen Überfunktionen gar nicht oder sie führen sie unbewusst nachts aus.

Am Beginn einer Therapie dieser Funktionsstörungen steht das Gespräch, die Aufklärung. Nicht Jeder ist bereit, eine berufliche oder private Belastung als Ursache seiner Probleme anzuerkennen.

Selbstbeobachtung schafft hier häufig ein erstes Verständnis für die Vorgänge.

Sehr hilfreich ist die Eingliederung einer Aufbiss-Schiene, die nachts über der oberen oder unteren Zahnreihe getragen wird. Solche Schienen können die schädlichen Funktionsbewegungen (Bruxismus/Cranio-mandibuläre-Dysfunktion) zwar nicht immer völlig beseitigen, aber sie wirken meist beruhigend oder schaffen zumindest einen Puffer als Schutz vor weiterer Abnutzung der Hartsubstanz. Darüber hinaus erlaubt die Schiene durch eine idealisierte Gestaltung ihrer Form und Oberfläche den Ausgleich eventuell vorhandener Zahnfehlstellungen.

Weiterreichende Behandlungen müssen ggf. bei spezialisierten Kollegen oder Kliniken durchgeführt werden.