Parodontitis: Zahnbestand sichern

Für gesunde Zähne ist auch gesundes Zahnfleisch äußerst wichtig.

Entzündungen am Zahnfleisch oder am Zahnhalteapparat - die so genannte Parodontitis -  können Ihr Gebiss bis hin zum Zahnverlust schädigen. Damit das nicht passiert, setzen wir rechtzeitig mit einer Therapie ein, um den Prozess zu stoppen und Ihre Zahngesundheit so dauerhaft zu bewahren.

 

Zu unserer Parodontitis-Behandlung gehört

  • Früherkennung im Rahmen der jährlichen Vorsorgeuntersuchung
  • Aufklärung und Erkennung von Risikofaktoren
  • Initialtherapie durch professionelle Zahnreinigung
  • Aufnahme eines Parodontalstatus
  • Systematische Parodontitis-Therapie
  • Nachsorge/Erhaltungstherapie

 

Entstehung:

Neben der Karies ist die Parodontitis das zweite große Zahnproblem.

Zu einem ganz erheblichen Teil wird sie durch eine unzureichende oder falsche Zahnpflege ausgelöst. Deswegen ist sie zumeist eine Erkrankung des mittleren Lebensalters. Mit dem natürlichen Abbau der Zahnfleischpapillen zwischen den Zähnen entstehen Schmutznischen, die mit der normalen Zahnbürste nicht zu erreichen sind. Wird hier nicht oder nicht regelmäßig mit besonderen Zahnpflegehilfsmitteln, den sogenannten Zahnzwischenraumbürstchen, zusätzlich gereingt, verbleibt ein dünner, klebriger Schmutzfilm, der nach und nach verhärtet und sich langsam entlang der Zahnwurzel in Richtung Wurzelspitze ausdehnt. Dabei wird das ansonsten dem Zahn fest anliegende Zahnfleisch abgelöst und der darunter liegende Knochen zerstört. Ergebnis ist eine chronische Entzündung und die Ausbildung einer Zahnfleischtasche, die nun der weiteren Anschwemmung von Belägen Tür und Tor öffnet: Der Krankheitsfortschritt unterhält sich nun selbst und ist durch eine Verbesserung der Zahnpflege allein nicht mehr aufzuhalten.

Mit zunehmendem Knochenabbau beginnen sich die Zähne zu lockern und fallen im schlimmsten Fall einfach aus.

 

Therapie:

Ziel einer Parodontitistherapie ist es, den langsamen Fortschritt dieses Prozesses zu stoppen. Da sich Knochen nicht regenerieren lässt, muss die entstandene Zahnfleischtasche beseitigt werden. In einem frühen Stadium kann dies allein durch eine verbesserte Mundhygiene erreicht werden. Ist die Erkrankung bereits weiter fortgeschritten (Zahnfleischtaschen >3mm Tiefe) und haben sich die Verschmutzungen der Wurzeloberfläche verhärtet (Konkremente), so bedarf es einer weiterführenden zahnärztlichen Therapie:

Hierzu werden die Wurzeloberflächen sorgfältig mit Handinstrumenten gesäubert. Die chronisch gereizten und entzündeten Zahnfleischanteile können sich dadurch auf der nunmehr glatten Zahnoberfläche beruhigen und ausheilen. Häufig reicht dies allein schon aus, die durch entzündliches Anschwellen entstandenen Taschen abzubauen.

Nur sehr schwere Fälle müssen chirurgisch behandelt werden. Dabei reduziert man die Taschentiefe durch Abtragung des überschüssigen entzündlich veränderten Zahnfleisches.

 

In einigen Fällen kann mit chirurgischen Mitteln eine echte Regeneration des Zahnhalteapparates (Parodontium) und sogar ein Knochenaufbau erreicht werden. Im Gegensatz zu den oben beschriebenen ist diese Behandlung allerdings relativ aufwändig und wird von gesetzlichen Krankenversicherungen nicht bezahlt.

 

Nachsorge:

Ganz entscheidend für den Erfolg einer jeden Parodontitistherapie ist die perfekte Mundhygiene. Wer das nicht erkennt, oder nicht umsetzen will, der braucht sich einer Parodontitisbehandlung nicht zu unterziehen, die Erkrankung wird unweigerlich wiederkehren. Daher ist eine engmaschige Nachuntersuchung, die sorgfältige häusliche Zahnpflege und regelmäßige professionelle Zahnreinigung unabdingbar.

 

Was begünstigt die Ausbildung einer Parodontitis?

  • Keine oder unzureichende regelmäßige Zahnpflege
  • Stoffwechselerkrankungen wie z.B. Diabetes
  • Rauchen
  • Alkoholmissbrauch

 

Parodontitis und Herzerkrankungen

Untersuchungen der letzten Jahre haben bewiesen, dass es einen ganz deutlichen Zusammenhang zwischen Herzerkrankungen (z.B. Infarkt) und chronischen Zahnfleisch-Entzündungen gibt. Dies sollte ein Grund mehr sein, das harmlos erscheinende Zahnfleischbluten beim Zähneputzen ernst zu nehmen und genauer untersuchen zu lassen.

 

"Aktion stoppt Parodontitis"

wir unterstützen die "Aktion stoppt Parodontitis", die von einer Gruppe von Kollegen ins Leben gerufen wurde. Kernpunkt ist eine Aufklärung über den Zusammenhang einer erfolgreichen Therapie mit der persönlichen täglichen Zahnpflege. Der "ParoPass" soll jedem interessierten Patienten auf einfache Weise den Zustand seines Parodontiums, also des Zahnhalteapparates, zeigen und auf längere Sicht zu einer erkennbaren Verbesserung der Ausgangssituation beitragen. Den Pass und eine Aufklärungsbroschüre erhalten Sie bei uns in der Praxis.

Mehr zu der Aktion erfahren Sie hier: https://stoppt-parodontitis.de/