Kinderbehandlung

Kinder brauchen besondere Zuwendung

Wohl jeder hat besondere Erinnerungen an seinen ersten Zahnarztbesuch. Eine ungewohnte Umgebung mit unbekannten Menschen durchmischt sich mit Furcht vor einer bevorstehenden Behandlung. Oft noch unterlegt mit "Vorinformationen" durch Freunde oder die eigenen Eltern.

Wir bemühen uns um einen vertrauensvollen Zugang und verantwortungsbewußten Umgang mit Ihrem Kind. Das braucht Zeit.

Deswegen seien Sie nicht enttäuscht, wenn bei dem ersten Besuch in unserer Praxis der Mund trotz bester Vorbereitung nicht aufgehen will.

 

Zahnvorsorge baut auf 3 Säulen:

  1. Regelmäßige Zahnpflege (3xtäglich, morgens,mittags,abends, jeweils nach den Mahlzeiten)
  2. Vollwertige, ausgewogene Ernährung
  3. Regelmäßige Zahnvorsorgeuntersuchung

Zahnpflege:

Zähneputzen vor dem Essen (z.B. morgens nach dem Aufstehen) macht keinen Sinn. Zähne müssen vielmehr dann gesäubert werden, wenn sie durch Zerkleinern von Nahrung verschmutzt worden sind. Schon im Kindergarten wird beigebracht: "3 mal täglich nach dem Essen 3 Minuten Zähneputzen nicht vergessen".

Mit dem Durchtritt des ersten Zahnes muß die Zahnpflege einsetzen. Dies kann zunächst mit einem Wattestäbchen, dann mit einer Lern-Zahnbürste und schließlich mit einer normalen Bürste erfolgen. Solange Ihr Kind den entstehenden Schaum nicht ausspuckt, sollten Sie eine Kinderzahncreme mit reduziertem Fluoridanteil benutzen. Sobald die Zahncreme nicht mehr verschluckt wird, können Sie auf einen normalen Fluoridgehalt wechseln.

Ihr Kind braucht ständige Unterstützung: Natürlich sollte frühestmöglich eine eigenverantwortliche Pflege beginnen. Dennoch müssen Sie, zumindest bis in das Schulalter, die Putztechnik Ihres Kindes überprüfen und ggf. auch nachbessern. 

 

Ernährung:

Zucker ist das Hauptproblem der kindlichen Zahnkaries.

Die natürlich in unserer Mundhöhle vorhandenen Bakterien benötigen Zucker als Grundlage ihres Stoffwechsels. Sie leben davon und vermehren sich dadurch.

Auf der Oberfläche unserer Zähne können sich diese Bakterien umso besser festsetzen, je stärker diese mit klebrigen Belägen verschmutzt sind. Ausscheidungsprodukt des bakteriellen Stoffwechsels ist eine Säure , die Bestandteile des Zahnschmelzes auswäscht und die Oberfläche erweicht: es entsteht ein Loch.

Es geht nicht darum, Ihr Kind zuckerfrei zu ernähren! Das ist weder machbar noch wünschenswert, weil auch unser Körper auf Zucker angewiesen ist.

Es geht um ein vernünftiges Maß.

Zähne und Zahnfleisch brauchen harte Kost! Deswegen ist ein körniges Vollkornbrot einem pappigen Weizenbrötchen vorzuziehen. Gleiches gilt für Rohkost. Karotten, Kohlrabi, Staudensellerie etc. bleiben immer faserig und eignen sich deswegen auch als Hilfsmittel, wenn eine Zahnbürste mal nicht zur Hand ist.

Alles was klebt, beim Zerkauen pampig wird oder zuckerhaltig ist, stellt eine potentielle Gefahr dar.

Denken Sie bitte auch an die Getränke:

Kein Kind braucht von Natur aus ein zuckerhaltiges Erfrischungsgetränk oder ein mit Apfelsaft vermischtes Mineralwasser (Apfelschorle). Es weiß ja gar nicht. dass es so etwas gibt! Bieten Sie nur einfaches Mineralwasser an. Je länger sich Ihr Kind damit zufrieden gibt, desto besser für die Zähne! Sie verschaffen sich so einen unschätzbaren Vorsprung in der kariesfreien Gebiß-Entwicklung und Stabilisierung des Zahnschmelzes.

 

Zahnärztliche Vorsorge:

Eine zahnärztliche Vorsorgeuntersuchung sollte im Halbjahres-Rhythmus durchgeführt werden.

Es hat sich bewährt, Ihr Kind zu einer regulären eigenen Vorsorgeuntersuchung als "Zuschauer" mitzubringen. So kann es sich an die ungewohnte Umgebung, die fremden Gesichter und die eigentliche Untersuchung gewöhnen. Meist gelingt es dann schon am darauffolgenden Termin, die gewünschte Mitarbeit herzustellen.

Vermeiden Sie es, Ihrem Kind die zahnärztliche Behandlung im Vorwege als schmerzhaft oder unangenehm darzustellen.

Wir bemühen uns, eine notwendige Behandlung einfühlsam vorzubereiten. indem wir die Instrumente erklären und spielerisch ausprobieren lassen.

Für Kinder, die wir so nicht erreichen können, weil sie z.B zu jung oder völlig verängstigt sind, empfehlen wir spezialisierte Kinderzahnärzte.

 

Fluorid-Prophylaxe:

Die kariesverhütende Wirkung des Fluorides ist vielfach untersucht und bewiesen. Durch direkten Kontakt werden leicht lösliche Bausteine des Zahnschmelzes durch stabilere Fluoridmoleküle ausgetauscht. Dadurch wird der Schmelz härter und kann durch schädliche Kariesbakterien weniger leicht beschädigt werden.

Dennoch hat die Prophylaxe mit fluoridhaltigen Tabletten in den letzten Jahren eine deutliche Veränderung erfahren.

Kinderärzte verschreiben bis zum vollendeten ersten Lebensjahr zur Rachitis-Prophylaxe ein Kombinationspräparat aus Vitamin-D und Fluorid. Anschließend verordnet der Zahnarzt eine Fluoridtablette mit altersgerechter Dosierung, die nun allerdings nicht mehr verschluckt, sondern langsam in der Wangentasche aufgelöst werden sollte.

Dadurch wird über den Speichel ein direkter Kontakt mit dem Zahnschmelz hergestellt, was die Wirksamkeit deutlich steigert.

Bitte beachten Sie:

Tablettenfluoridierung und fluoridiertes (nicht jodiertes!) Speisesalz sollten nicht kombiniert werden, weil hieraus eine Überdosierung (Fluorose) resultieren kann.